Astrid Entleitner – Idl, derzeit Vizepräsidentin des Clubs Bregenz/ Rheintal, erzählt über ihren Beruf als Logopädin.
Seit 1986 ist sie als Logopädin tätig. In den ersten 7 Jahren behandelte sie neben Kindern auch erwachsene Patienten. Dann aber spezialisierte sie sich auf den frühkindlichen Bereich. Mit Fallbeispielen versucht sie Einblick in ihren logopädischen Alltag zu geben.
Sie erklärt im Rahmen ihres Vortrages die Fachdisziplin Logopädie:
Logopädie ist die medizinische Fachdisziplin, die Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung zum Gegenstand hat. Sie beschäftigt sich mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, Sprache, des Sprechens, Schluckens, deren jeweilige Störungen und Therapierung, sowie der Kommunikation und des Hörens.
Das Interesse der Logopädie ist auf das konkrete Handeln (Vorbeugung, Beratung, Erfassung, Behandlung) gerichtet. Die Klientel umfasst alle Altersgruppen.
Im frühkindlichen Bereich überwiegen die Behandlungen von Störungen der Sprachentwicklung auf den sprachlichen Ebenen Wortschatz, Grammatik und Phonologie. Neben den expressiven Auffälligkeiten werden insbesondere auch Störungen des Sprachverständnisses behandelt. Während des Kindergartenalters und des Vorschulalters findet man gehäuft Probleme im Rahmen einer Sprachentwicklungsverzögerung bzw. -störung. Darunter fallen zum Beispiel Dysgrammatismus und Dyslalien (Artikulationsstörungen). LogopädInnen behandeln Stottern, Poltern, ein myofunktionelles Muskelungleichgewicht und Stimmstörungen. Ebenso behandeln sie Patienten mit:
– Dysarthrie (gestörte Ausführung von Artikulationsbewegungen auf Grund einer neurologischen Beeinträchtigung
– Schluckstörungen
– Sprachstörungen nach einem Schlaganfall oder anderen neurologischen Beeinträchtigungen bzw. Unfallfolgen (Aphasie)
– Sprechapraxie (gestörte Planung der Artikulationsbewegung)
Die logopädischen Maßnahmen umfassen das Erstellen einer Diagnose, Beratung und die Therapie von Störungen des Sprachverständnisses, der gesprochenen und geschriebenen Sprache, des Sprechens, der Atmung, der Stimme, der Mundfunktion, des Hörvermögens, des Schluckens und der Wahrnehmung. Darüber hinaus werden vor allem im Bereich der Stimme auch präventive Maßnahmen angeboten. Die regelmäßige und ausführliche Beratung der Angehörigen (Eltern, Partner, Kinder) gehört vor allem bei Kindern und bei schwergestörten Erwachsenen zum Tätigkeitsfeld, da nur so eine Veränderung der Kommunikationsfähigkeit im Alltag erreicht werden kann.
Astrid Entleitner – Idl