Liebe Clubschwestern, liebe Freunde der Soroptimistinnen
Der Sommer ist vorüber, und wir nehmen Abschied von den milden bis heißen Temperaturen der letzten Monate. Die Blätter an den Bäumen färben sich, und langsam geht die Zeit in den Herbst und dann in den Winter über. Auch hat sich schon der erste Schnee auf den Bergen eingestellt.
Für mich als Präsidentin heißt es jetzt langsam Abschied nehmen von einer langen, erschwerten Amtszeit, in der hauptsächlich das Virus Corona uns in Beschlag genommen hat, und wir eine Pandemie erlebten, die wir so noch nicht kennengelernt hatten.
Was haben wir nicht alles überstanden: Die Amtsübergabe im Oktober 2020 konnte nicht wie sonst in einem feierlichen Rahmen mit allen Clubschwestern durchgeführt werden.
Die monatlichen Meetings mussten jetzt per Bildschirm vorgenommen werden; da hieß es plötzlich: digital werden. Eine Herausforderung vor allem für unsere älteren Clubschwestern, aber sie haben es geschafft, und ich sage allen danke für die Mithilfe.
In den monatlich stattfindenden digitalen Treffen der Präsidentinnen aus ganz Österreich ist immer wieder von Austritten in fast allen Clubs die Sprache gewesen; so auch leider bei uns…Es blieb jedoch ein „eisener Kern“, der allen Herausforderungen getrotzt hat. Dafür bin ich sehr dankbar.
Langsam aber stetig – mit einigen Rückschlägen – konnte erstmals Hybrid dann wie gewohnt die persönlichen monatlichen Treffen wieder von statten gehen.
Trotz diesen ungewollten Herausforderungen konnten die Projekte weiterbetrieben werden.
So wurde die Benefiz-Konzertreihe zu Gunsten von „medica mondiale“ rund um den Bodensee „Violins against violence“ wie geplant am 14. November 2021 mit einer Matinée im Bregenzer Landestheater eröffnet.
Auch dies geschah noch unter erschwerten Bedingungen, so dass an ein „Get together“ nicht zu denken war.
Schon bald erwartete uns im Frühjahr 2022 eine neue Herausforderung: Krieg in der Ukraine und daraus resultierend: Flüchtlinge auch in Österreich und bei uns im Ländle.
Gemeinsam mit der Stadt Bregenz, die die Räumlichkeiten für ein Begegnungscafé zur Verfügung stellte, und der Caritas ist es uns ein Anliegen geworden, geflohenen Familien hier vor Ort im Raum Bregenz ein Willkommen zu geben, ihnen das Gefühl zu vermitteln, sie sind nicht alleine auf sich gestellt; ihnen fern von Zuhause unsere Freundschaft und Hilfe anzubieten.
So konnte mittlerweile ein Großteil der Flüchtlinge zu einer Gemeinschaft in der Fremde zusammen finden. Gemeinsame Aktivitäten durch unsere Clubschwestern wie z.B. therapeutisches Malen, zusätzliche Deutschkurse, Ausflüge und Beschaffung der notwendigen Alltagsdingen, geben den Familien von Kleinkind bis zum Greis das Gefühl, nicht alleine auf sich gestellt zu sein.
Auch konnten wir vom Club Bregenz/Rheintal erfahren, dass Vorarlberger Unternehmer sich dieser Herausforderung mit uns zusammen gestellt haben.
Wir bedanken uns bei/m:
Alma Flohmarkt in Hard
Schifffahrtsgesellschaft Hohentwil
Familie Fessler von der Jausenstation auf dem Pfänder
unserer ehemaligen Clubschwester Isolde Weiss für die Stadtführungen
der Musikschule in Bregenz
der Ballettschule Dance Hall in Götzis
der Meierei in Dornbirn, Bödele,
Landeskonservatorium Feldkirch
Friseurmeister Plaickner in Götzis
und vielen anderen, die uns unterstützen…
Auch unser Projekt „KostNixShop“ vom Mädchentreff Amazone in Bregenz war und ist in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg gewesen, und die finanzielle Unterstützung hat sich gelohnt.
Leider mussten wir uns schweren Herzens nach vielen Jahren und großartiger Unterstützung auch von Seiten anderer Länder von unserem „LangzeitProjekt“ „Cartable Soroptimist“ in Mali trennen. Die politischen bzw. militärischen Gegebenheiten vor Ort lassen einen gesicherten Ablauf leider nicht mehr zu.
Unsere Clubschwester und Mitgründerin dieses Projekts, Helga Hämmerle, hat dies in einem separaten Bericht zusammengefasst (ebenfalls auf dieser Homepage).
Liebe Clubschwestern, liebe Freunde der Soroptimistinnen. Dies ist ein langer Bericht von mir als Präsidentin geworden, es ist mein letzter während meiner Amtszeit.
Ich wünsche meiner Nachfolgerin Jutta Dieing alles erdenklich Gute und hoffe inständig, dass sie und wir alle von weiteren widrigen Umständen verschont bleiben, damit ein normales Clubleben wieder aufleben kann.
Für Eure Freundschaft und Unterstützung bedanke ich mich ganz herzlich.
Annette Thauwald-Klitzsch